Spermidin ist ein körpereigenes Polyamin, welches zur Erhaltung der Gesundheit beiträgt und die Funktionsfähigkeit unseres Körpers unterstützt. Spermidin ist in jeder Zelle unseren Körpers enhalten. Bestimmte Darmbakterien in unserem Körper sind auch in der Lage Spermidin zu bilden.
Zellalterung
Mit zunehmendem Alter nimmt der Spermidingehalt in unseren Zellen ab. Die Zellalterung setzt ein.
Zwar lässt sich die Zellalterung nicht komplett stoppen, doch gibt es eine natürliche Substanz, die diesem zellulären Prozess entgegenwirken kann: Spermidin.
Erstmals fand man Spermidin in der männlichen Samenflüssigkeit, daher auch der Name der Substanz.
Rund zwei Drittel unseres Spermidingehalts sollten wir über die Nahrung aufnehmen. Dafür ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig.
Aber wie wirkt Spermidin?
Der menschliche Körper ist in der Lage, überflüssige oder beschädigte Zellbestandteile abzubauen und wiederzuverwerten. Er besitzt also eine Art Recyclingsystem, die sogenannte Autophagie. Dieser Mechanismus hält unsere Zellen jung und schützt uns vor vielen Krankheiten. Doch Studien zeigen, dass die Autophagie mit zunehmendem Alter ins Stocken gerät − eine Entwicklung, der wir zum Beispiel mit Fasten entgegenwirken können.
Zum anderen kann die Zellalterung durch körpereigenes Spermidin verlangsamt werden. Da jedoch auch der Spermidingehalt in unseren Zellen mit der Zeit abnimmt, sind wir mit zunehmendem Alter auf spermidinreiche Lebensmittel angewiesen.
Spermidin stellt also eine Alternative zum Fasten dar, um die Autophagie zu aktivieren.
Spermidin ist die bisher einzige bekannte natürliche Substanz, die die Autophagie auslösen kann.
Die Selbstreinigung der Zelle läuft auf Hochtouren, wenn der Körper weniger Nährstoffe bekommt, als er eigentlich benötigt – wie zum Beispiel beim Fasten. Dann greift er auf die Reserven in den Zellen zurück. Dort wird alles abgebaut, was nicht gebraucht wird – alte Proteinablagerungen zum Beispiel. Dieses Recycling, die Zellreinigung, wird vor allem durch Sport und Fasten angeregt.
Mit Hilfe der Autophagie kann der Körper also auf eigene Energiereserven zurückgreifen und sich dabei von innen heraus erneuern. Genau dieser Prozess wird auch durch Spermidin gefördert. Deshalb hat Spermidin eine vergleichbare Wirkung auf den Stoffwechsel wie das Fasten.
Wo ist Spermidin enthalten?
Besonders spermidin reich sind Lebensmittel wie Weizenkeime, Sojabohnen, sehr reife Käsesorten sowie einige Pilze und Kürbiskerne.
Spermidin und Infektionen
Da Virologen an der Charité einen Zusammenhang zwischen den neuen Coronaviren und einer Hemmung der körpereigenen Spermidinproduktion sowie der Autophagie gefunden haben, wird Spermidin derzeit unter anderem auch im Hinblick auf eine Milderung oder Prävention einer Infektion beforscht.
Unabhängig vom Ausgang dieser Untersuchung kann es jedoch so oder so nicht schaden, deiner natürlichen Zellerneuerung mit Spermidin auf die Sprünge zu helfen. Achte dafür einfach auf eine vitalstoffreiche Ernährung, die immer mal wieder auch Spermidin enthält.